Black Sea 2014

09.08. Stage 1

Gegen 10:00 Uhr heute Morgen haben wir uns mit den anderen Teilnehmern am Beach Club in Berlin getroffen. Nach ersten kleinen Kennlerngesprächen gab es um 11:30 ein offizielles Briefing mit Informationen über den Streckenverlauf und das für morgen angesetzte erste Treffen in Ungarn.

 

Um 12:00 Uhr war es dann soweit und der heiß ersehnte Start stand an. Den Weg aus Berlin heraus haben wir super gefunden, standen allerdings sofort in einem ca. 5km langen Stau.

Nach zähem Vorankommen und Begegnungen mit einigen anderen Teams begann sich der Stau hinter Berlin langsam zu lösen.

 

Die Strecke bis hinter Dresden verlief problemlos und dort überquerten wir die Grenze in die Tschechische Republik. Weiter ging es durch viele kleine Dörfer und Städte bis zum östlich von Prag gelegenen Ort Kutná Hora. Hier bestand unsere Tagesaufgabe darin die berühmte Knochenkirche zu finden, in der aus den Knochen von etwa 10.000 Menschen Dekorationen und Einrichtungsgegenstände errichtet wurden. Desweiteren mussten wir ein Foto machen, auf dem unser Team mit mindestens 10 weiteren Schädel zu sehen ist.

 

Wir erreichten die Kirche gegen 18:07 Uhr. Leider war dort nur bis 18:00 Uhr geöffnet und die noch anwesende Pförtnerin zeigte wenig Interesse für unser Vorhaben. Nach Absprache mit anderen Teams, die ebenfalls vor den undurchgänglichen Türen standen, entschieden wir uns für eine kleine Improvisation.

 

Anschließend machten wir uns auf den Weg nach Brno, wo wir die Nacht verbringen.

 

11.08 Stage 2+3

Gestern Morgen ging es von Brno direkt in Richtung der österreichischen Grenze. In der Alpenrepublik lautete unsere Aufgabe zwei „Baronessen“ zu einem Walzer in der Öffentlichkeit aufzufordern. Mit etwas Überredungskunst und Schmäh ist es uns gelungen unsere Aufgabe zu erfüllen.

Nach Überquerung der Donau ging es direkt in Richtung Slowakei. Die Hauptstadt Bratislava haben wir nur am Rande berührt, um sofort weiter nach Ungarn zu fahren.

Unser Weg führte uns direkt nach Budapest, wo wir beim ausgiebigen Stadtbummel die Freundlichkeit der Ungarn kennen lernen durften.

 

Die Büroklammer, die wir am Start für die Tauschaktion in jedem Land erhalten haben, hat sich über einen lila Anspitzer, einen Golfball und zwei Biergläser einer slowakischen Brauerei in Budapest in eine Flasche einheimische Köstlichkeit verwandelt.

Danach ging es weiter zum Tagesziel ca. 100 km östlich von Budapest an einen wunderschön gelegenen See. Dort wurden wir sehr nett empfangen und mit original ungarischer Gulaschsuppe verköstigt. Es folgte unsere erste Nacht im Zelt.

Nach erfolgreicher Morgentoilette haben wir um 7:00 Uhr das Gelände verlassen und uns auf den Weg gemacht, unsere Tagesaufgabe zu erfüllen. Diese führte uns zu Graf Dracula persönlich. Nach neunstündiger Fahrt erreichten wir sein Geburtshaus, nicht ohne uns vorher mit einem Holzpflock und ausreichend Knoblauch zu bewaffnen. Mutig machte sich unser Teammitglied Rainer daran, den Grafen von seiner Existenz als Untoter zu befreien.

Zum Tagesabschluss machten wir uns auf den Weg nach Sibiu, um dort die Nacht zu verbringen.

 

13.08. Stage 4+5

Von unserer Bleibe aus machten wir uns auf den Weg zum Transfagarasan-Pass, der zweithöchsten geteerten Straße Rumäniens.

Als sich Fahrer Werner und Navigator Bernhard nach den ersten Vorzeichen des Passes auf eine klare Verständigung geeinigt hatten, ging es heiß zur Sache. Bis ungefähr auf halber Strecke zum Gipfel der Motor zu überhitzen drohte.

Nachdem sich in einer kleinen Verschnaufpause Auto und Team über etwas kühles Wasser freuten, ging es weiter über den malerischen Pass bis zu den Ruinen der Poenari Festung, in der einst Vlad der Pfähler wohnte.

2960 Stufen später hatten wir wunderschöne Aufnahmen von den Ruinen in das Tal hinein und hatten damit auch unsere Tagesaufgabe erfüllt.

Wir fuhren weiter in Richtung der bulgarischen Grenze, machten aber noch im Grenzort Giurgiu halt und verbrachten dort die Nacht.

Früh am Morgen ging es für uns nun schon zum dritten Mal über die Donau, die hier auch der Grenzfluss nach Bulgarien ist. Weiter führte uns der Weg Richtung Osten ans Schwarze Meer. Über den ersten Blick auf die Küste freuten wir uns nach der langen Reise besonders. Dort, an dem auch bei deutschen Touristen sehr beliebten Sonnenstrand, hatten wir unsere Tagesaufgabe zu lösen: Die traditionelle Kosakentaufe. Unser Teammitglied Björn erklärte sich bereit, sie über sich ergehen zu lassen.

Weiter nach Griechenland. Die Länderaufgabe lautete: Findet den ältesten Tempel auf eurem Weg durch Griechenland, verkleidet euch als Philosoph und schreibt den Satz des Pythagoras in den Sand. Wie man unschwer auf dem Foto erkennen kann, ist uns diese Aufgabe gelungen.

Auf dem Weg zur türkischen Grenze hatten wir dann noch Gelegenheit den Ball, den wir durch die Tauschaktion seit der Schwarzmeerküste bei uns hatten, in eine Flasche Ouzo und eine Flasche Retsina einzutauschen.

Auch die Aufgabe, ein ganzes Dorf dazu zu bewegen unserem Team einen Daumen hoch zu geben wurde gleichzeitig erledigt. (Naja, es war halt ein kleines Dorf.) Danach konnten wir Griechenland verlassen und in die schöne Türkei einreisen. Im ersten Ort nach der Grenze haben wir den Tag ausklingen lassen.

 

16.08. Stage 6+7+8

In den Morgenstunden machten wir uns auf den Weg nach Istanbul, wo das nächste Treffen stattfinden sollte. Die Strecke war nicht weit und wir kamen zügig an die Stadtränder der Hauptstadt. Durch das unglaublich hohe Verkehrsaufkommen haben wir die selbe Zeit für die 150km bis zur Stadtgrenze, als auch für unseren Weg in die Mitte Istanbuls gebraucht. Der Verkehr ist einfach unglaublich, es gehen zig Schnellstraßen über, unter und nebeneinander her. Nach zähem Vorankommen hatten wir dann schließlich unsere Bleibe gefunden und machten uns erst einmal etwas frisch, bevor wir uns auf den Weg in die Balkonbar machten, wo wir unsere Tagesaufgabe erledigten, indem wir einen Sonnenuntergangsraki tranken. Dabei trafen wir mit einigen anderen Teams zusammen.

Am nächsten Tag machten wir uns früh morgens auf den Weg, überquerten den Bosporus und betraten erstmals asiatischen Boden, um unsere Tagesaufgabe -ein Panoramafoto in der Nähe des Örtchens Bala- zu erledigen. Der empfohlene „Spot“, eine Art Aussichtspunkt, bot eine grandiose Aussicht und der Platzwächter empfing uns sehr herzlich mit Kaffee, Wasser, Stühlen und Tee. Wieder ein Beweis für die Gastfreundschaft der Menschen in der Türkei.

Weiter ging es durch sehr viel Landschaft zu einem ersten Highlight unserer Türkeirunde: dem Göreme Nationalpark in der Region Anatolien, der für seine markanten Tuffsteinformationen bekannt ist. Unsere nächste Tagesaufgabe bestand darin, ein Foto unseres Fahrzeugs mit den sogenannten Feenkaminen im Hintergrund zu schießen. Hier hatten wir durch einen glücklichen Zufall gleichzeitig die Gelegenheit eine unserer Zusatzaufgaben zu erfüllen: ein Foto von unserem Team mit der schönsten Frau, die wir auf der Tour finden konnten, zu schießen.

Welche Frau kann schöner sein, als eine Braut für Ihren Bräutigam?

 

In dem nahe gelegen Ort Nevsehire fanden wir eine hervorragende Übernachtungsmöglichkeit.

 

17.08. Stage 9+10

Weiter führte uns der Weg Richtung Osten, wo wir hinter Malatya nach Süden abbogen und nach ca. 120 km die Spitze des Mount Nemrut im gleichnamigen Nationalpark erreichten.

Dort befindet sich ein Grabheiligtum, bestehend aus bis zu 8 Meter hohen Steinfiguren, die auf Geheiß von König Antiochos I. ab ca 69 v. Chr. errichtet wurden und ihn im Beisammensein mit einigen persischen und griechischen Gottheiten zeigen. Zusammen mit vielen anderen Besuchern hatten wir noch die Gelegenheit den herrlichen Sonnenuntergang hinter den Bergen zu bewundern, bevor es im Dunkeln die Passstraßen weiter Richtung Süden bis nach Kahta hinab ging. Dort verbrachten wir die Nacht.

 

Heute stand für uns die „Bibeltour“ auf dem Plan. Über Euphrat und Tigris fuhren wir nahe der syrischen Grenze weiter Richtung Osttürkei bis zu dem auf einer Höhe von 1719 m liegenden Vansee. Er ist der größte See der Türkei und umfasst die siebenfache Fläche des Bodensees. Ca. 170 km fuhren wir an seinem Ufer entlang und konnten die schöne Aussicht genießen.

Danach drehten wir in Richtung Norden ab, kamen bis auf ungefähr einen Kilometer an die iranische Grenze heran und hatten nach Überquerung eines Passes das erste Mal den Ararat vor Augen. Je näher wir dem Berg kamen, desto majestätischer erschien er uns. An seinem Fuß vorbei fuhren wir Richtung Igdir, um dort unser Nachtlager aufzuschlagen.

 

21.08. Stage 11+12+13

Von dort aus starteten wir in Richtung Nordwesten und machten uns auf den Weg zu den Ruinen von Ani. Bei dem Versuch, einen Umweg zu umgehen, verließen wir uns auf kleine Örtchen und Nebenstraßen, bis wir letztlich auf einem Schotterweg hinter einem Heuwagen standen und uns der Bauer mit Händen und Füßen (des gesamten Dorfes) verständlich machte, dass es mit unserem Fahrzeug keinen Sinn haben würde es noch weiter zu versuchen. Also drehten wir um und nahmen den Umweg in Kauf.

An den Ruinen angekommen nahmen wir uns sofort unserer Aufgabe an und schickten unseren freundlichen Geist Rainer in die Ruinen. Leider waren noch nicht viele schreckhafte Touristen unterwegs…

Weiter reisten wir in Richtung der georgischen Grenze, die wir schließlich bei Einbruch der Dämmerung ohne Probleme passieren konnten.

 

Der Versuch, uns direkt hinter der Grenze eine Unterkunft zu suchen blieb aufgrund eines Dorffestes leider ohne Erfolg. Daher beschlossen wir noch in der Nacht bis Tiflis zu fahren und dort zu nächtigen, was uns spät in der Nacht auch noch gelang.

 

In Tiflis stand ein Tagesausflug über den Jvari Pass in die ersten Ausläufer des Kaukasus bevor. Die sich gerade im Aufbau befindliche Passstraße in Richtung der russischen Grenze befuhren wir, bis wir Sicht auf den Mount Kazbek, den höchsten Berg im östlichen Kaukasus, hatten.

Auf dem Rückweg trafen wir zwei junge polnische Tramper, die wir bis nach Tiflis mitnahmen. Bei einem Mittagstop in einem kleinen Imbiss am Straßenrand erzählten wir ihnen von unseren Aufgaben und sie vermittelten uns über eine polnische Familie an einen georgischen Trucker und seinen Mitfahrer – die perfekte Zusammenstellung für unsere Tagesaufgabe, ein Armdrückduell.

In Voraussicht auf eine uns noch bevorstehende Aufgabe nutzten wir unseren Stopp ebenfalls zum Tauschen. Mit viel Enthusiasmus konnten wir eine Straßenverkäuferin überzeugen, dass sie mit unseren Griechenland-Mitbringseln doch einen schöneren Abend verbringen könnte.

Weiter ging es zurück nach Tiflis, wo wir uns von den Trampern verabschiedeten und uns mit einigen anderen Teams in der KGB Bar trafen, uns nett unterhielten und den Abend verbrachten.

 

Am nächsten Morgen machten wir uns früh von unserer zwielichtigen Bleibe aus auf den Weg. Wir näherten uns den antiken Höhlen in Gori, die wir natürlich kurz besuchten.

 

Als nächstes trieb es uns an der Mienenstadt Chiatura vorbei, in der noch immer die Seilbahnen Stalins ihr Werk vollrichten. Die Stadt hat uns tief beeindruckt, da seit dem Ende Stalins Ära der Zahn der Zeit merklich an den Konstruktionen genagt hat.

Gegen Abend trafen wir in Batumi, einem Strandort am Schwarzen Meer kurz vor der türkischen Grenze, ein und machten uns mit viel Hingabe auf die Suche nach einer Bleibe.

 

22.08. Stage 14

Nach einer gemütlichen Nacht und einem entspannten Morgen machten wir uns auf den Weg zur am Ende der Stadtausläufer gelegenen georgisch-türkischen Grenze. Dieses Mal gelang uns die Einreise in die Türkei recht zügig und problemlos.

 

Weiter zog es uns entlang der Schwarzmeerküste bis nach Trabzon. Dort bogen wir ins Landesinnere ein und fuhren auf stetig enger werdenden Straßen hinauf zum Nationalerbe Kloster Sumela. Da wir mit steigender Höhe auch zunehmend schlechterem Wetter ausgesetzt waren, konnten wir, am Kloster angekommen, nur noch wenig von der imposanten Lage erahnen. Das als Tagesaufgabe empfohlene Bild von der Straße aus auf das Kloster konnten wir somit nicht erfüllen.

 

Nachdem wir auch den zugänglichen Innenteil der Klosteranlage besichtigt hatten machten wir uns wieder dem schöneren Wetter entgegen auf ans Ufer des Schwarzen Meeres.

 

Weiter westwärts. Unsere heutige Aufgabe bestand darin, uns endlich mal wieder mit allen Teams zu treffen und am Strand von Caka die von jedem seit Berlin mitgeführten Holzscheite in einem gemeinsamen Lagerfeuer zu verbrennen. Da auch das Wetter wieder mitspielte, war es ein sehr gemütlicher und geselliger Abend.

 

25.08. Stage 15 + 16

Am nächsten Tag besuchten wir noch einmal Foto Yali, der uns am Vortag schon die Fotos für unser Roadbook ausgedruckt hat, um noch das letzte Foto von dem Lagerfeuer und der Strandparty auszudrucken. Obwohl sein Geschäft noch nicht geöffnet hatte und wir ihn ob der frühen Morgenstunde aus dem Bett klingeln mussten, erfüllte er uns unseren Wunsch mit der Freundlichkeit, die wir in der Türkei kennengelernt hatten. Er hat zum Gelingen unserer Aufgabe erheblich beigetragen. Hierfür gebührt ihm unser größter Dank.

 

Danach ging es über knapp 900 km direkt nach Istanbul und im täglichen Stau zurück über die Bosporusbrücke. Um Asien zu verlassen und in unser geliebtes Europa zurückzukehren haben wir für die entscheidenden 2 km eine Stunde gebraucht.

 

Wir waren froh, als wir unser Nachtlager erreicht hatten.

 

Da wir bis zur Zieleinfahrt noch etwas Zeit hatten besichtigten wir in Morgenstunden die noch fast „leere“ Sultanahmet-Moschee - auch bekannt als Blaue Moschee -, ein Wahrzeichen Istanbuls.

Um 14:00 Uhr waren wir in Kumköy, an der Schwarzmeerküste nördlich von Istanbul. Nach und nach trafen bis auf einen Ausfall am letzten Tag alle Teams im Ziel ein. Leider hat es unser einziger Motorradfahrer Carsten aufgrund technischer Probleme nicht geschafft.

Gegen 18:00 Uhr begann die Siegerehrung, bei der wir zu unserer Freude erfuhren, dass wir die Veranstaltung knapp vor dem Team Pumukl Racing als Sieger beendet hatten.

Danach gab es für alle Teams ein gemeinsames Abschiedsessen, bei dem kräftig gefeiert wurde und jedes Team noch einige Anekdoten zu erzählen hatte.

Wir danken dem Veranstalter für die schönen 16 Tage, die er uns durch seine mühsame Vorbereitung ermöglicht hat. Wir wünschen allen Teams - und uns – eine gute Heimfahrt und bedanken uns noch einmal bei allen Freunden und Unterstützern, die uns auf unserer Reise begleitet haben.